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14.04.2014 | 169 Baugrundstücke in Filsch

Chance für Baugemeinschaften

Stadt unterstützt Gruppenprojekte im neuen Baugebiet „Ober der Herrnwiese“ in Filsch

Der Lageplan des Baugebiets BU 14. Karte: Stadtplanungsamt
Der Lageplan des Baugebiets BU 14 „Ober der Herrnwiese“ zeigt die Anordnung der Grundstücke für die Einfamilien- und Reihenhäuser. Die neue Kindertagesstätte ist von den Baugebieten BU 13 und BU 14 aus gleich gut zu erreichen. Die Oberflächenentwässerung erfolgt über die Retentionsmulden. Karte: Stadtplanungsamt
(kig) Der Stadtrat hat am 3. April den Satzungsbeschluss zum Bebauungsplan BU 14 „Ober der Herrnwiese“ gefasst. Insgesamt entstehen hier 169 neue Baugrundstücke, darunter 74 Reihen-, sechs Ketten- und 89 freistehende Einfamilienhäuser. Darüber hinaus werden Grundstücke für Mehrfamilienhäuser angeboten und circa 3500 Quadratmeter für ein Modellprojekt, das je nach Bewerbern noch näher definiert werden soll. „Denkbar sind innovative Konzepte aus Bereichen wie seniorengerechtes, barrierefreies oder Mehrgenerationenwohnen. Aber auch andere Ideen werden ausdrücklich begrüßt. Die Flächen sollen nach noch zu definierenden Kriterien zu gegebenem Zeitpunkt ausgeschrieben werden“, erklärt Iris Wiemann-Enkler, Leiterin des Stadtplanungsamtes.

Das Baugebiet BU 14 ist wie die vorangegangenen Abschnitte der Entwicklungsmaßnahme Tarforster Höhe eingebettet in eine landschaftlich reizvolle Umgebung. Grünanlagen mit Kinderspielbereichen bieten Möglichkeiten für die Naherholung. Es entstehen sehr viele Grundstücke in Randlage mit Blick in die freie Landschaft. In unmittelbarer Nachbarschaft zum Baugebiet befinden sich ein Nahversorgungszentrum und eine Grundschule. Der Bau einer neuen Kindertagesstätte im angrenzenden Baugebiet BU 13 steht bevor.

Über die Festsetzungen des Bebauungsplans hinaus werden dem Stadtrat Leitlinien zur Gestaltung der Wohnhäuser und Regelungen zum energieeffizienten Bauen vorgelegt. Voraussichtlich noch in diesem Jahr wird die Möglichkeit bestehen, sich beim städtischen Amt für Bodenmanagement und Geoinformation um die Grundstücke zu bewerben. Der genaue Zeitpunkt wird gesondert  bekanntgegeben.

Vor dem Hintergrund einer angespannten Wohnraumsituation möchte das Rathaus kostengünstiges Bauen fördern. Im Baugebiet wird deshalb eine relativ große Anzahl von Reihenhäusern mit entsprechend kleineren Grundstücken entstehen. Daneben möchte die Stadt „Baugruppen“ initiieren. Dabei ist angedacht, die Fördermöglichkeiten über die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz auch für den privaten Wohnungsbau anzuwenden.

In einer Baugruppe oder Baugemeinschaft finden sich Gleichgesinnte zusammen, die ohne einen Bauträger bauen möchten. Sie suchen und kaufen gemeinsam ein Grundstück, das sie anschließend als Baugemeinschaft bebauen. In einer Baugruppe werden alle Entscheidungen gemeinsam getroffen.

Das bedeutet einen erhöhten Abstimmungsbedarf. Jedoch bietet diese Vorgehensweise auch die Chance auf ein gutes Nachbarschaftsverhältnis. Größter Vorteil ist die Kostenersparnis durch gemeinsame Planung, bessere Verhandlungsbedingungen bei Darlehen und Herstellerrabatte. Bei Architekten-Baugemeinschaften entwickeln Architekten Ideen und Projekte, für die sie dann eine Baugemeinschaft suchen.

„Baugruppen spielen für die städtebauliche Entwicklung in Trier noch eine sehr untergeordnete Rolle. Deshalb hoffen wir auf die Initiative privater Bauherren oder Architekten“, so Wiemann-Enkler. Als Eigentümerin der Grundstücke im Baugebiet BU 14 könne die Stadt Flächen reservieren, damit Baugruppen ausreichend Zeit haben, sich zu organisieren und auf ein Nutzungskonzept zu einigen. Die Stadt unterstütze die Vorhaben durch Beratung und Moderation.

Ansprechpartnerin für Baugruppenprojekte im BU 14 ist Christiane Schwarz (Stadtplanungsamt), Telefon: 0651/718-2614.