Ermäßigung für Engagierte
Auf dem landesweiten Ehrenamtstag im vergangenen September in Worms hatten die ersten fünf Kommunen die Vereinbarung zur Einführung der Karte unterzeichnet. Lahnstein, Oppenheim, Ingelheim und Mayen sowie die Verbandsgemeinde Langenlonsheim nahmen an dem Pilotprojekt teil. Mittlerweile haben einschließlich Trier 15 Kommunen die Vereinbarung für das landesweit gültige Angebot unterzeichnet.
Jeder Rheinland-Pfälzer über 16 Jahre, der sich durchschnittlich mindestens fünf Stunden pro Woche oder 250 Stunden im Jahr engagiert und keine pauschale Entschädigung erhält, kann demnächst zahlreiche Vergünstigungen nutzen. Wenn in Trier die Vorbereitungen weiter planmäßig laufen, könnten die ersten Ehrenamtskarten beim Bürgerempfang des neuen OB Wolfram Leibe am 19. Juni überreicht werden.
Entscheidend für die Gewährung dieses Rabatts ist nicht, dass der Karteninhaber in Trier wohnt, die ehrenamtliche Tätigkeit muss aber dort geleistet werden. Sie kann sich auf mehrere Vereine oder Projekte verteilen. Anerkannt werden zum Beispiel Einsätze als Übungsleiter in Sport und Kultur, im Besuchsdienst von Krankenhäusern, bei der Telefonseelsorge, in Vereinen, Verbänden, Kirchen, Stiftungen, Initiativen, Freiwilligendiensten wie dem Malteser Hilfsdienst oder als Leiter einer Selbsthilfegruppe. Auch politisches Engagement kann angerechnet werden – allerdings nur, wenn dafür kein Sitzungsgeld und keine Aufwandsentschädigung ausgezahlt wird. Reine Bereitschaftszeiten, beispielsweise in der freiwilligen Feuerwehr, werden nicht angerechnet.
Ehrenamtsagentur als Partner
Für die Stadt Trier kümmert sich die Ehrenamtsagentur um die Ausgabe der Karte. Leiter Carsten Müller-Meine zeigte sich hocherfreut, dass mit der Unterzeichnung der Vereinbarung ein fast vierjähriger Prozess abgeschlossen wurde. Vor der ersten Nutzung sollte die Ehrenamtskarten unterschrieben werden. Sie gilt in Verbindung mit dem Personalausweis. Das Engagement einschließlich des genauen zeitlichen Umfangs wird vom Veein oder der Einrichtung bestätigt, für die der Ehrenamtliche aktiv ist. Die Karte gilt für zwei Jahre und muss dann erneut beantragt werden. Das Land gewährt allen Inhabern 50 Prozent Ermäßigung auf den Eintritt in die Landesmuseen in Trier, Koblenz und Mainz. Zum halben Preis können sie auch staatliche Burge und Schlösser besichtigen. Produkte der Staatsweingüter, darunter die Domäne im Aveler Tal, können zehn Prozent günstiger gekauft werden. Die Stadt bietet den Karteninhabern unter anderem Theaterkarten zum halben Preis an. Im Stadtmuseum, beiden Trierer Freibädern und dem Stadtbad zahlen Besitzer zwar den Standardtarif können aber eine weitere Person kostenlos mitnehmen. Von der Umsetzung dieses sogenannten 2:1-Prinzips erhoffen sich die beteiligten Einrichtungen dauerhaft zusätzliche Kunden.
Die Stadtwerke gewähren Nutzern ihrer Parkhäuser einen Aufschlag auf die aufladbaren Parkkarten: Wer 50 Euro auf sein Ticket überträgt, bekommt ein Guthaben von 60 Euro gutgeschrieben. Diese Rabatte sind in dem Mitte März gefassten Stadtratsatsbeschluss enthalten. „Das ist aber nur der Auftakt“, betonte Jensen und skizzierte weitere Einsatzbereiche. Möglich wären etwa Vergünstigungen bei Bustickets. Das Rathaus will außerdem Kooperationspartner aus Handel und Wirtschaft gewinnen.