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19.02.2015 | ADFC-Klimatest 2014

Trier wird fahrradfreundlicher

Simone Kaes-Torchiani nimmt die Urkunde für Trier beim ADFC-Klimatest entgegen
Rainer Bomba (l.) und Ulrich Syberg überreichen Simone Kaes-Trochiani als Vertreterin der Stadt Trier die Urkunde für eine der besten "Aufholjagden" beim Fahrradklimatest 2014. Foto: Dirk Michael Deckbar

Trier zählt beim ADFC-Fahrradklimatest 2014 zu den zwölf besten "Aufholern", hat also im Vergleich zu 2012 einen großen Sprung nach vorne gemacht. Unter den Städten zwischen 100.000 und 200.000 Einwohnern liegt Trier jetzt deutschlandweit auf Platz 29 statt 39.   "Wir freuen uns über diese Auszeichnung, mit der unsere Erfolge beim Ausbau der Infrastruktur in den letzten Jahren anerkannt werden", sagte Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani, die den Preis in Berlin entgegennahm. "Wir dürfen aber deshalb die weiterhin bestehenden Defizite nicht aus dem Blick verlieren." Das Verbesserungspotenzial zeigt sich auch in der Gesamtnote 4,3 für die Fahrradfreundlichkeit in Trier.

Insgesamt hatten im Herbst 2014 über 100.000 Bürger am sechsten Fahrradklima-Test des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) teilgenommen und die Fahrradfreundlichkeit ihrer Wohnorte bewertet. Am Donnerstag wurden je zwölf Städte als „Spitzenreiter“ und „Aufholer“ in Sachen Fahrradfreundlichkeit ausgezeichnet. Die Urkunden überreichten Rainer Bomba, Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, und Ulrich Syberg, Bundesvorsitzender des ADFC.

Pluspunkt Einbahnstraßen

Trier konnte im Städtevergleich vor allem mit der weitgehenden Öffnung von Einbahnstraßen in beide Richtungen für Radler, mit dem Angebot von Abstellanlagen und mit der problemlosen Mitnahme von Fahrrädern im ÖPNV punkten. Den größten Nachholbedarf sehen die 454 Trierer Teilnehmer der Umfrage bei der Kontrolle von Falschparkern auf Radwegen und bei der Radverkehrsführung an Baustellen. Für die Erreichbarkeit der Innenstadt gibt es die Note 3,5, womit Trier im Vergleich zu anderen Städten schlecht abschneidet.

Neben Trier wurden Wuppertal, Augsburg, Stuttgart, Göttingen, Heilbronn, Schwerin, Iserlohn, Norderstedt, Heiligenhaus, Eschborn und Ilmenau als Top-Aufholer ausgezeichnet. „Städte, die den Radverkehr voran bringen, können sicher sein: Das Engagement kommt an – die Menschen bemerken die Verbesserung", betonte ADFC-Vorsitzender Syberg. "Fahrradfreundlichkeit hebt das Image einer Stadt, macht sie attraktiv als Wirtschaftsstandort, für Neubürger und Touristen. Gute Fahrradinfrastruktur schafft Anreize, auch mal mit dem Rad zur Arbeit oder zum Einkaufen zu fahren. Das bringt Vorteile für die Gesundheit und Zufriedenheit der Menschen – und entlastet die Stadt von Lärm und verstopften Straßen. Investitionen in den Radverkehr sind Investitionen in die Zukunftsfestigkeit und Attraktivität einer Stadt.“

Stimmungsbild für 468 Städte

Die „Spitzenreiter“, also die bestplatzierten Städte im ADFC-Fahrradklima-Test 2014, sind Münster, Karlsruhe, Freiburg, Erlangen, Oldenburg, Ingolstadt, Bocholt, Nordhorn, Wesel, Reken, Ketzin und Rhede. Die Teilnehmerzahl erhöhte sich im Vergleich zum letzten Klimatest 2012 um 25 Prozent. Diese Zunahme führt der ADFC auf das wachsende Interesse am Thema Fahrrad und Radverkehr zurück. 468 Städte kamen in die Wertung, darunter nur elf aus Rheinland-Pfalz.

Der Test bestand aus 27 Fragen, die zumeist per Online-Formular beantwortet wurden. Die Teilnehmer bewerteten mit Noten von 1 bis 6 beispielsweise, ob Radfahren Spaß oder Stress bedeutet, ob die Stadt in letzter Zeit viel für den Radverkehr getan hat, ob es häufig Konflikte mit anderen Verkehrsteilnehmern gibt und ob man sich als Radfahrer sicher fühlt. Nur 16 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind ADFC-Mitglieder, die Umfrage ist also keine Mitgliederbefragung, sondern zeigt ein Stimmungsbild aller Radfahrer in Deutschland.

 
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