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19.08.2014 | Historische Spielstadt

Gemüsesuppe für die Götter

Foto: Presseamt
Aus Weidenzweigen werden Körbe geflochten, die für gutes römisches Geld an andere Handwerker der Spielstadt verkauft werden. Foto: Presseamt

Unter dem Motto „Trier zur Zeit der Römer“ lockt die historische Spielstadt dieses Jahr Kinder zwischen sechs und 14 Jahren auf die Palästra an den Kaiserthermen. Hier können sie bis zum 5. September an Wochentagen von 10 bis 16 Uhr ganz in die Welt der Römer eintauchen.

In 16 Werkstätten lernen die Kinder die Kunst des Korbflechtens, stellen Musikinstrumente her oder Geldbörsen aus Leder. „Besonders begehrt sind Schreiner und Bäcker“, sagt Fidelia, die sich als Sklavin von Kaiser Konstantin und Leiterin der Verwaltung vorstellt. Sie erklärt, dass pro Werkstatt sieben Plätze zur Verfügung stehen, die jeweils an die ersten Interessenten vergeben werden. Jede Werkstatt wird von einem Meister geleitet, meist einem Studenten, es gebe jedoch auch Berufstätige, die sich extra für ihr Engagement in der Spielstadt freigenommen hätten.

Ein Rundgang über das Gelände macht die Vielfalt des Angebots deutlich: In der Bäckerei wird Korn gemahlen, eine Gruppe näht kleine Flickenbälle zusammen und in der Taberne wird Gemüse für das Mittagessen geschnippelt: Zwiebeln, Lauch, Möhren und Fenchel. Zutaten also, die auch im Jahr 315 n. Chr. bereits zur Verfügung standen, landen in einem großen Topf auf dem Feuer. Das Feuerholz dafür muss selbstverständlich von Hand zerkleinert werden.

Währenddessen laufen im Tempel die Vorbereitungen für ein Opfer auf Hochtouren. Sieben Jungs stellen hochkonzentriert Blumenschmuck für ein Tonschweinchen her. Dieses wird später zusammen mit dem ersten Teller Suppe in einer Prozession einmal um das Camp getragen und dann auf dem Altar „geopfert“.

Die Kinder erhalten für ihre Arbeit einen Stundenlohn von einem römischen As. Von dem Geld können sie sich das Mittagessen leisten, das Theater besuchen oder Waren erstehen, die in der Spielstadt angefertigt werden. Um 15.45 Uhr findet jeden Tag eine große Abschlussversammlung statt, an der auch die Eltern teilnehmen können. Hier kommen zudem Gladiatoren, Händler oder die Frau des Kaisers vorbei, die Geschichten aus der weiten Welt in die kleine Stadt tragen.

Der Besuch ist für Kinder kostenlos und funktioniert ohne Anmeldung. Die Spielstadt wird veranstaltet von der mobilen spielaktion in Zusammenarbeit mit der Stadtjugendpflege sowie der Landesdirektion Kulturelles Erbe und gefördert von der Nikolaus-Koch-Stiftung und der Kulturstiftung der Sparkasse.

 
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