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27.11.2015 | Großherzogin von Gerolstein

Galapremiere für die AIDS-Hilfe

30 Jahre AIDS-Hilfe in Trier: Zum Jubiläum der Beratungsstelle lädt das Theater Trier am 4. Dezember zur Gala-Premiere der Operette „Die Großherzogin von Gerolstein“. 70 Prozent der Einnahmen fließen direkt an die AIDS-Hilfe.

Die Medizin hat bei der Behandlung von AIDS in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht: Wird die Infektion mit dem HI-Virus rechtzeitig erkannt, kann den Betroffenen dank der antiretroviralen Therapie oft ein weitgehend normales Leben ermöglicht werden. Auch das Risiko der Virusübertragung wird verringert. Dennoch ist es für eine Entwarnung noch viel zu früh: So bleibt die Zahl der Neuinfektionen in Deutschland seit Jahren mit circa 3200, davon 100 in Rheinland-Pfalz, auf einem hohen Niveau.

Grund genug für Bernd Geller, Sprecher der AIDS-Hilfe Trier, die Aufklärungsarbeit unvermindert fortzusetzen: „Unsere Hauptbotschaft ist natürlich weiterhin, sich mit Kondomen vor einer Ansteckung zu schützen. Außerdem empfehlen wir dringend, sich im Zweifelsfall testen zu lassen.“ Denn je früher die HIV-Infektion festgestellt wird, desto besser greifen die neuen Behandlungsmethoden. 2014 wurden in Deutschland 1100 Infektionen erst nach Ausbruch der Krankheit diagnostiziert.

Gerade weil das Thema AIDS nicht mehr oft in den Schlagzeilen landet, sei die Beratung umso wichtiger, so Geller. In der Bevölkerung gebe es vielfach veraltete Vorstellungen über die Krankheit und auch wieder Vorurteile gegenüber den Betroffenen. "Wir müssen den Kampf gegen HIV und AIDS weiterhin ernst nehmen", betont auch Sozialdezernentin Angelika Birk. Die AIDS-Hilfe Trier könne dabei auf die Untersützung der Stadt zählen. 

Mit dem Theater Trier und OB Wolfram Leibe als Schirmherr hat die AIDS-Hilfe pünktlich zu ihrem Jubiläum starke Partner gefunden. „Wir hängen uns bei dieser Gala voll rein“, verspricht Intendant Karl M. Sibelius. „Mit dieser Benefiz-Aktion nimmt das Theater seine soziale Verantwortung wahr. AIDS ist ein Thema, das uns alle betrifft, nicht nur Schwule.“

Viel Esprit und Tempo

Die „Großherzogin von Gerolstein“, eine der erfolgreichsten Operetten von Jacques Offenbach nach einem Libretto von Henri Meilhac und Ludovic Halévy, kommt in Trier als Wiederaufnahme einer Produktion des Theaters an der Rott auf die Bühne. Mit den bewährten Zutaten – frivoler Esprit, melodischer Einfallsreichtum, zündende Rhythmik und aberwitziges Tempo – schuf Offenbach eine gelungene Satire auf Militarismus, Günstlingswirtschaft und Provinzialismus. Charme und Witz von Musik und Text sind über die Jahrhunderte frisch geblieben. Regisseur Manuel Schmitt fügt dem bunten Reigen noch eine Pointe hinzu, indem er die Titelfigur als Transvestit angelegt hat. Die Besucher der Gala erwartet zudem eine Aftershow-Party im Foyer.

  • „Die Großherzogin von Gerolstein“, Operette von Jacques Offenbach, Inszenierung: Manuel Schmitt, Musikalische Leitung: Wouter Padberg. Benefiz-Galavorstellung am Freitag, 4. Dezember, 19.30 Uhr, Theater, Großes Haus. Weitere Aufführungen: Samstag, 5., Dienstag, 8., und Mittwoch, 9. Dezember, jeweils 19.30 Uhr. Karten an der Theaterkasse und unter www.teatrier.de.