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21.10.2016 | Feuerwehreinsatz

Brand im Jugendamt

Löscharbeiten am Freitagmorgen im dritten Stockwerk des Verwaltungsgebäudes II am Augustinerhof.
Löscharbeiten am Freitagmorgen im dritten Stockwerk des Verwaltungsgebäudes II am Augustinerhof.

In fünf Büroräumen des Jugendamts im Verwaltungsgebäude II am Augustinerhof hat es in den frühen Morgenstunden von Donnerstag auf Freitag gebrannt. Verletzt wurde niemand. Nach Angaben der Polizei liegen Hinweise auf Brandstiftung vor. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen, derzeit ist die Spurensicherung vor Ort.

Den Brand in den Büros des Jugendamts entdeckte eine Mitarbeiterin am Freitagmorgen, als sie in ihr Büro wollte. Sie habe sofort die Feuerwehr alarmiert, erläuterte der Einsatzleiter der Berufsfeuerwehr, Andreas Kirchartz, bei einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz im Rathaus. Die Meldung bei der Feuerwehr ging um 7:18 Uhr ein. Bereits vier Minuten später waren die ersten Einsatzkräfte vor Ort. „Papierstapel haben noch leicht gebrannt, größere Flammen gab es jedoch nicht mehr. Allerdings stellten wir in Aktenstapeln immer noch Glutnester fest“, informierte Kirchartz. Schnell hatten die 15 Feuerwehrleute, die mit sechs Fahrzeugen anrückten, den Brand unter Kontrolle und verhinderten dessen Ausbreitung.

Laut einer Pressemitteilung der Polizei liegen Hinweise auf Brandstiftung vor, welche die Kriminalpolizei noch genau untersuchen und prüfen muss. In mehreren Büros entdeckten die Ermittler Farbschmierereien, auch wurden Bestandteile von Computern in den Büros geklaut, auf denen sich jedoch keine Daten befinden. „Es ist mehr als wahrscheinlich, dass es sich um Brandstiftung handelt“, sagte auch Oberbürgermeister Wolfram Leibe. Möglich sei, dass die Brandstifter über ein Baugerüst an der Rückseite des Gebäudes in die Büros eingedrungen seien, sagte der OB.

Jugendamt weiter erreichbar

„Wir sind betroffen“, sagte Carsten Lang, der erst seit einigen Wochen das städtische Jugendamt leitet. Jetzt gehe es darum, sich um die betroffenen Kollegen zu kümmern, aber auch den laufenden Betrieb und die Erreichbarkeit des Jugendamts sicherzustellen. Das Amt ist über die Rufnummer 0651/718-1509 weiterhin erreichbar. Derzeit werde geprüft, ob die Büros im dritten Stock, die nicht unmittelbar von dem Brand betroffen sind, genutzt werden können, sagte Lang am Montag. Falls nicht, müssten 26 Mitarbeiter an einem anderen Ort untergebracht werden, womöglich in einem Verwaltungsgebäude in der Hindenburgstraße.

Problematisch ist, dass bei dem Brand voraussichtlich bis zu einem Drittel der laufenden Akten zerstört wurden. Laut Lang würden die noch vorhandenen Akten gesichtet und geschaut, welche noch brauchbar seien. „Die Akten sind sehr wichtig, aus ihnen lässt sich der Fallverlauf rekonstruieren“, erläuterte er.  Für die verbrannten Dokumente hofft er auf eine Lösung: „Da wir mit freien Trägern zusammenarbeiten, lassen sich die einzelnen Fälle wahrscheinlich auch mit deren Informationen rekonstruieren.“ In dem betroffenen Stockwerk sind die Mitarbeiter des Allgemeinen Sozialen Dienstes untergebracht, die für das Kindeswohl zuständig sind.

Die Kripo sucht Zeugen und fragt: Wer hat Verdächtiges in der Nacht zum Freitag im Bereich des Jugendamts gesehen? Zeugen werden gebeten, sich unter der Nummer 0651/9779-2290 zu melden.

 
Bildergalerie
  • Drei Büroräume des Jugendamts waren von dem Brand betroffen.
  • Aus dem Dachgeschoss des Gebäudes dringt Rauch.
  • Baugerüst an der Hinterseite des Verwaltungsgebäudes II
  • Einsatzleiter Andreas Kirchartz von der Berufsfeuerwehr, Jugendamtsleiter Carsten Lang, OB Wolfram Leibe und Beigeordneter Andreas Ludwig informieren die Presse