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23.11.2015 | Robert-Schuman-Preis

Schaufenster für Gegenwartskunst

Preisträgerin Gaby Peters vor ihrer Arbeit „Newtons Wiege“
Preisträgerin Gaby Peters vor ihrer Arbeit „Newtons Wiege“ (Foto oben): Die Installation zum Mitmachen zeigt auf anschauliche Weise, dass Energie niemals verloren geht. Ein physikalisches Gesetz, das die Künstlerin auf die Funktion der Kunst für die Gesellschaft überträgt. Foto: Stadtmuseum
Sie überzeugte die Jury mit feiner Ironie und tiefsinnigem Humor: Die gebürtige Triererin Gaby Peters ist die zwölfte Robert-Schuman-Preisträgerin. Zur Eröffnung kamen am Sonntag mehr als 300 Besucher ins Stadtmuseum Simeonstift und zeigten sich begeistert von der Präsentation der Gegenwartskunst aus der Großregion.

Die Spannung war mit Händen zu greifen, als Kulturdezernent Thomas Egger den Umschlag mit dem Namen der diesjährigen Preisträgerin öffnete: Gaby Peters, die für Trier ins Rennen gegangen war, darf sich über die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung freuen. Die Jury lobte die feine Ironie und den tiefsinnigen Humor, mit denen sie an die Alltagserfahrungen der Betrachter anknüpfe. „In einer Gesellschaft, die sich in ihrer blinden Fortschrittsbegeisterung selbst ad absurdum führt, zeigt sie die Mechanismen auf, denen der eigene Lebensrhythmus täglich unterliegt“, erklärte Museumsdirektorin und Jurysprecherin Dr. Elisabeth Dühr.

Seit fast 25 Jahren ist der Robert- Schuman-Kunstpreis ein Schaufenster für die Gegenwartskunst der europäischen Großregion. Die zugehörigen Ausstellungen geben den Besuchern die Gelegenheit, auf einen Blick die regionale Kunstszene kennenzulernen. In diesem Jahr richtet das Stadtmuseum Simeonstift die Wettbewerbsausstellung aus, in der die ganze Bandbreite des künstlerischen Ausdrucks vertreten ist: klassische Malerei, Fotografie aber auch Performance, Installationen und Auseinandersetzungen mit der Architektur des Museums.

Eine Mischung, die von den Besucherinnen und Besuchern sehr geschätzt wurde: Zur Ausstellungseröffnung kamen am Sonntag nicht nur zahlreiche Vertreter aus den QuattroPole-Partnerstädten Luxemburg, Metz und Saarbrücken, sondern auch über 300 interessierte Bürgerinnen und Bürger aus der Großregion ins Stadtmuseum. Ein deutsch-französisch-luxemburgisches Treffen, das deutlich zeigt: Kunst und Kultur verbinden über Grenzen hinweg. Eine Überzeugung, die heute besonders hoch zu halten sei, wie Oberbürgermeister Wolfram Leibe in seinem Grußwort unterstrich: Er lud die Besucher dazu ein, „die gemeinsame Ausstellung von Künstlerinnen und Künstlern aus drei Ländern Europas heute auch im Geiste Robert Schumans zu besichtigen: Im Bewusstsein, dass wir mit der Einheit der Vielen über einen weltweit einmaligen Schatz verfügen, den zu schützen unsere Verantwortung in Politik, Kultur und Gesellschaft ist.“

Die Ausstellung aller 16 teilnehmenden Künsterinnen und Künstler ist bis zum 17. Januar 2016 im Stadtmuseum zu sehen.