Grünes Licht für Radverkehrskonzept
Jeder Radfahrer in Trier kennt solche Situationen: Einige Radwege enden abrupt, andere sind zugeparkt. Markierungen sind oft verwirrend und Wurzelaufbrüche im Asphalt keine Seltenheit. Diese Defizite werden im RVK auch schonungslos aufgezeigt und bilden die Ansatzpunkte für eine Fülle von Verbesserungs- und Ausbauvorschlägen.
Dabei soll vom klassischen Radweg über Schutzstreifen, Fahrradstraßen und Öffnung von Einbahnstraßen bis zur gemeinsamen Umweltspur für Stadtbusse und Radfahrer der gesamte „Instrumentenkasten“ genutzt werden. Fahrradstraßen, wie sie zum Beispiel für die Engel- und Hubert-Neuerburg-Straße vorgesehen sind, wären für Trier ein Novum. Das Fahrrad ist dort das maßgebende Verkehrsmittel und Radfahrer dürfen auch nebeneinander fahren. Für Autos gilt Tempo 30, vor allem aber müssen sie sich dem Radverkehr unterordnen und anpassen.
Für die Wartezeit an den Kreuzungen sollen separate Aufstellflächen markiert werden, wie es sie zum Beispiel in der Paulinstraße bereits gibt. Daneben wird es Fahrradampeln geben und die Möglichkeit des indirekten Abbiegens, wobei der Radfahrer zunächst nach rechts geführt wird, um von dort dann mit den Fußgängern zusammen nach links abzubiegen.
Zusammenhängendes Netz
Ein wichtiges Ziel des RVK ist die Schaffung eines zusammenhängenden Radwegenetzes. Jeder Stadtteil soll mit der Innenstadt möglichst direkt, sicher, komfortabel und attraktiv verbunden sein. Im Idealfall sollen Radfahrer zwischen Alternativrouten wählen können, je nachdem, ob man schnell über die Hauptverkehrsachsen ans Ziel gelangen will oder lieber entspannt durchs Grüne radeln möchte.
Zu den Maßnahmen mit höchster Priorität zählen die Innenstadtrouten West und Ost mit dem Umbau wichtiger Knotenpunkte im Alleenring, die Einrichtung von Fahrradstraßen durch das Maarviertel und Trier-Süd als Fortsetzung der Innenstadtrouten und die direkte Anbindung des Hauptbahnhofs. Grundsätzlich müssen bei allen künftigen Straßenbauprojekten die Vorgaben des RVK beachtet werden.