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07.11.2014 | Gemeinschaftsgärten

Unterstützung für Aktionsplan "essbare Stadt"

Gemüsebeet Augustinerhof
In diesem Frühjahr wurde erstmals vor dem Rathaus am Augustinerhof ein kleines Gemüsebeet angelegt.
Trier will Gartenstadt werden: Orientiert am Vorbild der „essbaren Stadt“ Andernach will das Rathaus Initiativen für Gemeinschaftsgärten in der Innenstadt unterstützen und dafür auch selbst Flächen bereitstellen. Dazu wurde jetzt im Steuerungsausschuss ein Aktionsplan vorgelegt.

Der erste Test war erfolgversprechend: Der kleine Gemüsegarten vor dem Rathaus, den das Grünflächenamt in diesem Frühjahr angelegt hatte, war ein Hingucker und sorgte für viel Gesprächsstoff. Gut möglich, dass in naher Zukunft noch weitere Grünflächen am Augustinerhof für den Anbau von Kräutern, Obst und Gemüse genutzt werden. Im Gespräch sind zum Beispiel der Innenhof des Rathauses und die Freifläche an der Karl-Marx-Straße. Hier ist die Anwohnerinitative Karl-Marx-Viertel ein möglicher Kooperationspartner.

Ein weiterer Vorschlag: An ausgewählten Standorten in der Innenstadt  sollen mobile Hochbeete aufgestellt werden und für die Idee der essbaren Stadt werben. Deren Grundprinzip ist es, dass die Ernte der in den öffentlichen Gärten angebauten Früchte für alle freigegeben ist. Wie bei der Elephant Parade können Paten oder Sponsoren die Anschaffungs- und Pflegekosten für die „Beetparade“ übernehmen. Die Beete sollen nur während der Vegetationsperiode aufgestellt werden.

Externe Finanzierung

Gemeinschaftsgärten können das Stadtbild verschönern, den Bürgersinn stärken und die Wertschätzung für Naturprodukte erhöhen – so die Vision im Aktionsplan für die essbare Stadt Trier. Zusammengestellt hat den Plan die AG Urbanes Gärtnern, zu der sich der Verein Transition Trier, der BUND, die Gartenfreunde Mariahof, die Intiative Pro Pfalzel, die Lokale Agenda 21 und die Bürgerservice gGmbH unter Federführung der Stabsstelle für Bürgerbeteiligung im Rathaus zusammengeschlossen haben. Voraussetzung für die Umsetzung der Initiativen aus dem Aktionsplan ist, dass sie extern finanziert werden und den städtischen Haushalt nicht belasten. Auch zusätzlicher Personalaufwand ist nicht vorgesehen, jedoch können Mitarbeiter des Grünflächenamts im Rahmen des laufenden Betriebs für Projekte der essbaren Stadt eingesetzt werden.

Bei der Vorstellung im Steuerungsausschuss erhielt der Aktionsplan einhellige Unterstützung. Die CDU stellte die Zustimmug allerdings unter den Vorbehalt, die touristischen Hauptattraktionen auszuklammern. „Kürbisse an der Porta oder Gurken im Palastgarten könne wir uns nicht vorstellen“, verdeutlichte Dr. Ulrich Dempfle. Sven Teuber (SPD) regte an, die Bürger mit Hinweisschildern darauf aufmerksam zu machen, dass das Abernten erlaubt oder sogar erwünscht ist: „Das glaubt uns ja sonst keiner.“ Prof. Hermann Kleber (FWG) sieht langfristig eher das umgekehrte Problem:  „Es wird wahrscheinlich zu viele Leute geben, die ernten wollen, und kaum noch jemanden, der gärtnert.“