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28.07.2015 | Schlägerei in Aufnahmeeinrichtung

Lewentz: "Sicherheit gewährleisten"

Innenminister Roger Lewentz inmitten von Bewohner der Aufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende.
Nachdem es in der Aufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende in der Luxemburger Straße zu einer Schlägerei zwischen Bewohnern kam, macht sich Innenminister Roger Lewentz ein Bild vor Ort. Foto: Presseamt

Zu einer Schlägerei zwischen einigen Dutzend Bewohnern der Aufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende in der Luxemburger Straße kam es am Montagabend gegen 21 Uhr. Eine Person wurde hierbei verletzt und ins Krankenhaus gebracht, konnte jedoch bereits wieder entlassen werden. Auslöser war ein Fußballspiel zwischen syrischen und albanischen Bewohnern, in dessen Verlauf es zur Auseinandersetzung gekommen war.

Polizeipräsident Lothar Schömann berichtete auf einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz über Details der Auseinandersetzung in der Aufnahmeeinrichtung: „76 Polizeikräfte waren vor Ort und haben die Situation relativ schnell wieder unter Kontrolle bekommen.“ Drei Personen seien in Gewahrsam genommen worden.

Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz bedankte sich bei den Einsatzkräften und zeigte sich erleichtert, dass der Verletzte nicht so schwer verletzt war wie ursprünglich gedacht. Als direkte Folgen des Vorfalls werde die Polizeipräsenz in der Einrichtung verstärkt, Fußballspiele bis auf weiteres ausgesetzt, Alkoholkontrollen ausgeweitet und interkulturelles Wissen bei den Beteiligten verbessert. „Wir tun alles was wir tun können, damit die Sicherheit gewährleistet bleibt“, bekräftigte Lewentz. Darüber hinaus formulierte der Innenminister eine klare Forderung an den Bund: „Wir brauchen deutlich mehr Menschen, die Asylanträge bearbeiten.“

Der Stadt Trier dankte er: „3000 Flüchtlinge sind eine große Herausforderung. Es gibt viele Menschen, die sich positiv einbringen“, sagte er und ergänzte: „Diese Herzlichkeit und Aufnahmebereitschaft brauchen wir noch eine ganze Zeit.“ Oberbürgermeister Wolfram Leibe würdigte die schnelle Deeskalation der Situation durch die Einsatzkräfte und hob die besondere Belastung für Trier hinsichtlich der Aufnahme von Flüchtlingen hervor, betonte jedoch: „Die Trierer tragen es mit.“ Er wies darauf hin, dass eine Vervierfachung der Zahl der Flüchtlinge in Trier keinen Anstieg der Straftaten nach sich gezogen habe.

Margit Gottstein, Staatssekretärin im rheinland-pfälzischen Integrationsministerium, sagte, 2011 seien in Trier 700 Plätze für Flüchtlinge vorhanden gewesen. Ende 2015 sollen es 4500 bis 5000 sein. Allein in der Einrichtung in der Luxemburger Straße leben derzeit über 1400 Menschen.