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21.04.2015 | Runder Tisch Integration

Trier bildet Netzwerk für Flüchtlinge

Dr. Manfred Bitter, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Trier (HWK), begrüßte die Teilnehmer der Auftaktveranstaltung zum "Runden Tisch Integration".
Dr. Manfred Bitter, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Trier (HWK), begrüßte die Teilnehmer der Auftaktveranstaltung zum "Runden Tisch Integration".

Auf Initiative der Handwerkskammer Trier (HWK) trafen erstmals verschiedene Einrichtungen der Region Trier zu einem „Runden Tisch Integration“ zusammen. In Zeiten steigender Flüchtlingszahlen mit einhergehenden humanitären, organisatorischen und finanziellen Problemen in den Kommunen soll er dazu beitragen, einen größeren Überblick über bereits vorhandene Maßnahmen zu erhalten, damit Flüchtlinge möglichst schnell integriert werden.

Manfred Bitter, Hauptgeschäftsführer der HWK, erläuterte, die HWK sehe in den Flüchtlingen ein „großes Potential für Fachkräfte und die Besetzung von Ausbildungsplätzen“. Da die Kammer aber nur ein Akteur unter vielen sei, erhoffe er sich mit der Schaffung und Pflege eines Netzwerks eine „größere Transparenz von Zuständigkeiten und Koordination, passgenaue Hilfe und Unterstützung der Flüchtlinge und die schnelle Eingliederung durch Arbeit“.

Die ca. 50 Teilnehmer der Veranstaltung füllten dazu Fragebögen aus, in denen sie angaben, welche Leistungen ihre Institutionen erbringen. Diese wird die HWK in den kommenden Tagen in Tabellen bündeln und den Teilnehmern wiederum zur Verfügung stellen. Abgefragte Aktivitäten betrafen die Aufnahme von Flüchtlingen und Asylbegehrenden, soziale Begleitung (z. B. praktische Hilfestellung bei Wohnungssuche und Behördengängen oder seelsorgerische Betreuung), Spracherwerb und Arbeitsmarkt (wie die Feststellung von Qualifikationen oder das Netzwerken mit der regionalen Wirtschaft).

Der Landesbeauftragte für Migration und Integration, Miguel Vicente, hatte extra seinen Urlaub verkürzt, um der Veranstaltung beiwohnen zu können. „Wir als Land helfen gerne“, versprach er den Anwesenden. Wichtig sei, keine Zeit bei der Integration zu vergeuden, da erfahrungsgemäß die meisten Asylbegehrenden in Deutschland bleiben werden. Dolores Schneider-Pauly, Vizepräsidentin der ADD, erläuterte, das Land arbeite am Ausbau der Erstaufnahmeeinrichtungen, da die Plätze momentan nur 50 Prozent des Bedarfs deckten.

Oberbürgermeister Wolfram Leibe, der der Veranstaltung ebenfalls bewohnte, sagte: „Ich freue mich über die Initiative der HWK. Trier ist eine wachsende Stadt mit einem großen Bedarf an Fachkräften und Auszubildenden; wir sollten zusammen nach Lösungen suchen mit der Toleranz und Offenheit, die hier in der Region vorhanden ist.“

Die weitere Arbeit des Netzwerks wird die Initiative Region Trier (IRT) leiten, wie Bitter erläuterte. Zunächst sei ein Zeitraum von anderthalb Jahren vorgesehen, eine Verlängerung aber möglich. Auch werde die Runde der Teilnehmer noch erweitert. Dr. Carl-Ludwig Centner, Leiter der HWK-Akademie für Weiterbildung, fügte hinzu, als virtuelle Plattform für die weitere Zusammenarbeit stelle die Agentur für Arbeit ihren „Arbeitsmarktmonitor“ im Internet zur Verfügung. Außerdem solle es in regelmäßigen Abständen weitere Treffen geben.