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01.12.2015 | Arbeitsmarkt

Robust in den Winter

Logo: Agentur für Arbeit
Trotz des kurzen Wintereinbruchs Ende November sind auf dem regionalen Arbeitsmarkt lediglich kleine Anzeichen einer Abkühlung spürbar. Die Arbeitslosigkeit steigt saisonbedingt leicht an. 10.424 arbeitslose Menschen zählten die Statistiker der Agentur für Arbeit Trier am Ende des Monats – 115 mehr als im Oktober und 46 mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt damit bei 3,7 Prozent.

In der Stadt Trier ist die Arbeitslosigkeit laut Bericht der Arbeitsagentur im November kaum merklich angestiegen. 2951 Trierer, sieben mehr als im Oktober, sind aktuell auf Jobsuche. Die Arbeitslosenquote liegt wie im vergangenen Monat bei 5,2 Prozent und somit 0,1 Prozentpunkte unter dem Niveau des Vorjahres. Unter den Arbeitslosen sind 1650 Männer und 1301 Frauen, 344 unter 25-Jährige und 868 über 50-Jährige auf Jobsuche.

Als „jahreszeitüblich“ beschreibt Heribert Wilhelmi, Leiter der Trierer Agentur für Arbeit, die aktuelle Entwicklung. „Wir steuern dem Winter entgegen. Da steigen die Arbeitslosenzahlen, weil viele witterungsabhängige Branchen bei Minusgraden nur eingeschränkt arbeiten können und deshalb Mitarbeiter über die kalte Jahreszeit entlassen.“ Grund zur Sorge gibt ihm das allerdings nicht, denn viele Menschen, die auf dem Bau oder in anderen Außenberufen arbeiten, wüssten jetzt bereits, dass sie im Frühjahr wieder eingestellt werden. Die Entwicklung der gemeldeten Stellenangebote zeige vielmehr, dass der Personalbedarf regionaler Unternehmen weiterhin hoch sei. Alleine im November wurden dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit 1171 neue Stellenangebote gemeldet – 135 mehr als im Oktober. Die Arbeitsuchenden der Region können aktuell aus einem Fundus von 3600 Jobangeboten schöpfen.

Mit einem wachen Auge blicken die Experten der Arbeitsagentur und des Jobcenters auf die Entwicklung unter den arbeitslosen Ausländern. 1534 ausländische Bürger in der Region sind aktuell ohne Job – 97 mehr als im Oktober und 183 mehr als im November 2014. Die Arbeitslosenquote der Ausländer liegt mit 9,8 Prozent deutlich über der allgemeinen Quote von 3,7 Prozent und ist im Vergleich zum Vorjahr mit 0,5 Prozentpunkten überdurchschnittlich angestiegen. „Nach und nach schlägt die große Zahl an Flüchtlingen auch in der Arbeitsmarktstatistik zu Buche“, so Heribert Wilhelmi. „Die Arbeitsmarktzahlen erfassen jedoch alle Arbeitslosen mit ausländischem Pass, also auch solche, die unter Umständen schon seit Jahrzehnten in der Region Trier leben“, betont der Arbeitsagenturchef.

Um den arbeitsuchenden Flüchtlingen, die sich in den nächsten Monaten verstärkt an Arbeitsagentur und Jobcenter wenden werden, gerecht zu werden, schaffen die Behörden neue Angebote. So bietet die Agentur für Arbeit kurzfristig Sprachkurse an: „Auch für die höherqualifizierten Flüchtlinge sind Sprachkenntnisse das A und O, um auf dem Arbeitsmarkt gute Chancen zu haben“, sagt Wilhelmi. Bis Jahresende können Asylbewerber mit einem Kurs beginnen, der Grundlagen der deutschen Sprache vermittelt. „Wir wollen jetzt die Weichen stellen, um die Menschen mittel- und langfristig in den Arbeitsmarkt zu integrieren.“