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24.07.2014 | Projekt X

Umzug der Skatehalle überraschend abgesagt

Jensen: Entscheidung der Betreiber "unverständlich und nicht absehbar"

Der Umzug der Skatehalle „Projekt X“ in eine nicht mehr genutzte Halle der Stadtwerke in der Eurener Straße kommt voraussichtlich nicht zustande. Die Vertreter der Skater haben am Donnerstag gegenüber Oberbürgermeister Klaus Jensen überraschend ihren Rückzug von dem Projekt erklärt, obwohl die Planungen bereits so weit fortgeschritten waren, dass kommende Woche seitens der Stadtwerke der Bauantrag für die Umgestaltung der Immobilie gestellt werden sollte.

 Aufgrund seines starken persönlichen Engagements bei der Standortsuche und Finanzierung zeigte sich OB Jensen über die Absage der Betreiber tief betroffen: „Diese Entscheidung war nicht absehbar und ist für mich nicht verständlich.“ Es habe im Vorfeld viele Gespräche mit allen Beteiligten gegeben, bei denen seitens der Vertreter des Jugendzentrums nie grundsätzliche Bedenken gegen den Umzug geäußert worden seien.

Jensen war es im September 2013 gelungen, die Veronika- und Herbert-Reh-Stiftung für einen bedeutenden finanziellen Beitrag zu den Umbaukosten von insgesamt 650.000 Euro zu gewinnen. Die frühere Busdepothalle in der Eurener Straße verfüge über eine sehr gute Busanbindung und einen Parkplatz, so SWT-Vorstand Arndt Müller. Die angebotene Nutzfläche von zunächst 1400 Quadratmetern liege deutlich über der vom Projekt X genannten Mindestanforderung von 600 Quadratmetern. „Geplant war, die Halle zu einem Preis von weniger als zwei Euro pro Quadratmeter an das Projekt X zu vermieten, das heißt, wir verzichten auf eine Verdienstmöglichkeit, um dieses für die Stadt wichtige Jugendangebot zu fördern.“ Erweiterungsmöglichkeiten in der Halle und auf einer Freifläche seien gegeben.

„Wir haben nach zweijähriger intensiver Suche nach einer geeigneten Halle eine gute Lösung gefunden und den Skatern bei der Gestaltung und Konzeption freie Hand zugesichert. Mehr können wir nicht anbieten. Mein Engagement für dieses Projekt ist damit beendet“, betonte Jensen, der nicht nachvollziehen kann, warum die nicht näher begründeten Bedenken erst zu einem so späten Zeitpunkt geäußert wurden. Zugleich zeigte sich Jensen für weitere Gespräche offen, sollten die Hallenbetreiber um Axel Reichertz ihre Entscheidung noch ändern: „Ich wäre glücklich, wenn die Skater doch noch auf unser Angebot eingehen würden.“

Das „Projekt X“ betreibt seit 2009 unter dem Dach des Palais e.V. ein Jugendsport- und Kulturzentrum in einem ehemaligen Supermarkt in der Aachener Straße. Die Nutzung stand stets unter dem Vorbehalt der Stadt als Eigentümerin, das Grundstück mittelfristig zum Zweck des Wohnungsbaus zu veräußern, um den angespannten Trierer Wohnungsmarkt zu entlasten. Der Skatehalle werde nun nicht von heute auf morgen gekündigt, erklärte Jensen, doch sehe er jetzt keine Möglichkeit mehr für eine nochmalige Verlängerung der provisorischen Nutzung.