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15.04.2014

Interkulturelle Kompetenz fördern

Interview mit Dr. Maria Duran Kremer, Vorsitzende des Migrationsbeirats

Dr. Maria Duran Kremer
In der jüngsten Stadtratssitzung stellte die Vorsitzende des Beirats für Migration und Integration, Dr. Maria Duran Kremer, den Zwischenbericht des Gremiums vor. Die Rathaus Zeitung (RaZ) sprach mit ihr über den Erfolg des Integrationskonzepts sowie über kommende Projekte bis zur Neuwahl am 23. November.

RaZ: Was sind für Sie die wichtigsten Punkte des Zwischenberichts?

Duran Kremer: In diesem Zwischenbericht war es uns vor allem wichtig, die besondere Bedeutung des Beirates für Migration und Integration für die ausländischen Einwohner der Stadt Trier hervorzuheben, für die die Wahl der Beiratsmitglieder die einzige Möglichkeit der politischen Teilhabe darstellt. Das unterscheidet den Beirat für Migration und Integration von den anderen Beiräten. Des Weiteren liegt der Schwerpunkt auf konkreten Maßnahmen, die wir im Rahmen des Integrationskonzeptes durchgeführt haben. Besonders hervorzuheben sind die mit großem Erfolg laufenden Intensivsprachkursklassen am AVG und der Matthias-Grundschule, integrationsorientierte Projekte im Rahmen von ExWoSt in Ehrang/Quint, die sich bis heute im Stadtteil etabliert haben, sowie das Pilotprojekt „Über Grenzen hinweg“ im Rahmen von QuattroPole in Zusammenarbeit mit Luxemburg und Metz.

2011 verabschiedete der Stadtrat das Integrationskonzept. Sind bereits Erfolge zu erkennen? In welchem Bereich gibt es noch Nachholbedarf?

Wir sind gerade dabei, die Rückmeldungen der verschiedenen Behörden, Einrichtungen und Träger bezüglich der durchgeführten Maßnahmen im Rahmen des Integrationskonzeptes auszuwerten. Das endgültige Fazit werden wir im Endbericht im Oktober präsentieren. Doch bereits jetzt kann ich sagen, dass die Antworten meist sehr positiv ausfallen, es wird mehr gemacht als man denkt. Nachholbedarf gibt es vor allem im Bereich der interkulturellen Kompetenz und zwar sowohl in Schulen/Kindergärten als auch in der Verwaltung. Die Sprachförderungsmaßnahmen zeigen große Erfolge. Allerdings muss vor allem das Angebot an Intensivsprachkursklassen ausgeweitet werden, um möglichst vielen Menschen die Chance einer erfolgreichen Integration zu geben.

Welche Projekte hat der Beirat bis zu seiner Neuwahl im November geplant?

Als nächstes stehen in Trier die von uns bereits zum 19. Mal organisierten Internationalen Tage an. Die Menschen haben die Möglichkeit, verschiedene Veranstaltungen zu besuchen und die internationale Seite Triers hautnah zu erleben. Ein Highlight ist auch dieses Jahr das Internationale Fest am 1. Juni, welches zum 20. Jubiläum des Beirats auf dem Domfreihof stattfindet. Menschen aus den verschiedensten Ländern der Welt werden zusammen die kulturelle Vielfalt unserer Stadt feiern. Die Besucher erwartet landestypische Speisen und Getränke, ein buntes Musik- und Folkloreprogramm und die Chance, ihre Mitmenschen näher kennen zu lernen. Des Weiteren planen wir in Zusammenarbeit mit der Caritas, das „Café International“ und unterstützen die Lebenshilfe bei dem Projekt „Leichte Sprache“. Auch unser QuattroPole-Projekt „Über Grenzen hinweg“ soll im Jahr 2014 weitergeführt werden.

Wie sprechen Sie Migranten an, um sich für den Beirat zu bewerben oder zur Wahl zu gehen?

Wie bereits in den letzten 20 Jahren haben wir auch heute immer ein offenes Ohr für die Anliegen der Migranten und Migrantinnen und stehen ihnen gerne Rede und Antwort, auch bei Fragen zur Beiratswahlen oder Kandidatur.

Das Interview führte Laura Plitzko